Wie funktionieren Patient Reported Outcomes (PROs)?
Wie geht es einer Patient*in zu Beginn einer Behandlungsserie? Was verändert sich im Laufe der Therapie? Sind wir auf dem richtigen Weg? Was ist letztendlich das Ergebnis der Therapie?Solche oder ähnliche Fragen beantworten Therapeut*innen oft mit Hilfe von klinischen Tests, bestimmten Messungen oder anhand ihrer jeweiligen Befunde. Sogenannte Clinician Reported Outcomes (CROMs) stellen EINE Sicht dar, verpassen jedoch oft die Perspektive derjenigen, um die es eigentlich geht. Beispielsweise fällt die Beurteilung des Therapieverlaufs bei einer 70-jährigen Patientin nach Knie-TEP aus rein medizinischer Sicht positiv aus: 12 Sitzungen Therapie verliefen komplikationslos. Die Beweglichkeit des Knies ist zum Entlassungszeitpunkt zufriedenstellend, die Kraft deutlich verbessert, das Gangbild ist gut .
Doch wie gut ist der Verlauf aus Sicht der Patientin?
- Wie geht es ihr?
- Kann sie ihren Alltag nun wie geplant besser bewältigen?
- Kann sie ihren Haushalt versorgen, einkaufen gehen oder sich mit Freund*innen treffen?
- Hat sie noch Schmerzen, und wenn ja, wie stark schränken diese sie ein?
Solche Fragen kann einzig und allein die Patientin beantworten.
Die Perspektive vom Patient*innen erfassen sogenannte Patient Reported Outcomes (PROs). Man kann das übersetzen mit: Messungen des Behandlungserfolges aus Patientensicht. PROs sind also Berichte über den Gesundheitszustand, der direkt von Patient*innen selbst kommt und nicht auf einer Interpretation durch eine andere Person beruht. Dabei unterscheidet man zwischen krankheits-spezifischen und generischen PROs. Krankheits-spezifische Fragebögen fokussieren einzelne Körperabschnitte oder bestimmte Krankheiten. Der Knee Injury and Osteoarthritis Outcome Score Fragebogen (KOOS) für Patient*innen mit Kniebeschwerden ist hier ein Beispiel. Generische PROMs messen das Wohlbefinden bei allen Patient*innen, unabhängig ihrer Krankheiten oder Behinderungen. Dadurch erlauben diese umfangreiche Vergleiche zwischen Gruppen unterschiedlicher Verletzungen, Krankheiten und Behandlungsmöglichkeiten. Gerade im Bereich der chronischen Schmerzerkrankungen machen generische Fragebögen Sinn, da die Mehrzahl dieser Patient*innen verschiedene Begleiterkrankungen hat.
Generische Fragebögen lassen sich einfach in den praktischen Alltag von Therapeut*innen integrieren.